Schiff
A1411 |
Kiel | |
A1412 |
Coburg |
Kiel |
A1413 |
Freiburg |
Wilhelmshaven |
A1414 |
Glücksburg |
Wilhelmshaven |
A1415 |
Saarburg |
Olpenitz |
A1416 |
Nienburg |
Wilhelmshaven |
A1417 |
Offenburg |
Kiel |
A1418 |
Meersburg |
Eckernförde |
Typ / Schiffbau
Kleine Versorger, Klasse 701, im Zuge späterer Umbauten/Umrüstungen mit Kennbuchstaben versehen: COBURG = 701 B, SAARBURG, GLÜCKSBURG, MEERSBURG = 701 C, COBURG nach Umbau = 701 D, FREIBURG = 701 E, die übrigen = 701 A. Gebaut nach Entwürfen von 1959 bis 1963 gemäß Hilfsschiffbauprogramm von 1959. Auftragserteilung 1963. Baukosten je 65 Mio DM. Stahlbau (XIII Abteilungen, nach Umbau XV). Knickspanten vorn.
Leichtmetallaufbauten, ABC-Schutz. Seitenhöhe (H-Deck) 7,30 m (B-Deck 9,85 m). Vermessungen: 701 A = 3146,18 BRT; 1536,14 NRT, 701 B = 3146,18 BRT; 1536,14 NRT, 701 C = SAARBURG 3463,95 BRT; 1838,72 NRT, GLÜCKSBURG 3466,56 BRT; 1840,56 NRT, MEERSBURG 3465,06 BRT; 1836,29 NRT, 701 D = COBURG 3462,74 BRT; 1826,88 NRT. Alle aktive Schlingerdämpfungsanlagen. Breite über alles 13,23 m.
Maschinenanlage
Zwei Maybach-Viertakt-16-Zylinder-Dieselmotoren je 2800 PS/2060 kW (gedrosselte Schnellbootmotoren). E-Anlage: Vier Dieselgeneratoren je 550 PS/405 kW//360 kW/450 kVA, ein Dieselgenerator 185 PS/135 kW//108 kW/135 kVA. Zwei Hilfskessel. Zwei vierflügelige Escher-Wyss-Verstellpropeller je 2,60 m 0 . Ein Balance-Spatenruder, das bei allen gegen ein Doppelschweberuder ausgetauscht wurde (COBURG jedoch Becker-Steuerruder). Beginnend mit COBURG erfolgte der Einbau eines Bugstrahlruders.
Waffenanlage
Vier 40-mm-Flak L/70 in Doppellafetten. Waffen teilweise, zumindest zeitweise, einkokoniert. Minenzuladung möglich. Zwei Chaff Launches für STINGER (Fliegerfaust 2).
Führungsmittel
Navigation mit Funkpeiler und Radar KH 14 Sonar: war vorgesehen, wurde jedoch nicht eingebaut, der Ausfahrschacht ist dichtgesetzt ECM: DR 785 IFF: APX 46 Waffenleit: OGR 7.
Ausrüstung
Zwei Motorkutter, ein Dingi. Sieben Rettungsinseln, ein Schlauchboot. Zwei 3-7-t-Bordkräne (LÜNEBURG, COBURG anfangs je 2 t), ein Schwergutbaum 3 t. FREIBURG nach Umbau: Wegfall des Bb-Kutters und des Bb-Krans. Dafür Aufstellung eines neuen hydraulischen Gelenkkrans und auf dem Achterdeck Errichtung eines Hubschrauberlandedecks. Alle zwei Buganker in Decksklüsen, ein Heckanker in Ankertasche. Ladekapazität insgesamt rund 1100 t Versorgungsgüter aller Art in besonderen Lagerräumen, außerdem Brennstoff, Frischwasser und Munition. Die Laderäume sind durch Aufzüge miteinander verbunden. Es gibt insgesamt acht Versorgungsstationen: Bug/Bug, vordere Bb-Ladeplattform für Drahthochleine, Manilahochleine, Spanntrosse und close in; vordere Stb-Ladeplattform wie -> Bb, achtere Bb-Ladeplattform für Drahthochleine, und Manilahochleine, achtere Stb-Ladeplattform wie -» Bb. Achtere Bordkräne für close in, Heck/Heck und Bug/Heck. Beginnend mit der NIENBURG erhielten alle Einheiten ab 1972 eine EDV-Anlage. MES.
Allgemeines
Die Schiffe erhielten einheitlich Namen deutscher Städte, die auf . . . . burg enden. Nur NIENBURG wurde bei der Kriegsmarine als Name eines Hilfskriegsschiffes gewählt. Anfangs gab es nur die Unterscheidung 701 A und 701 B. Letztere galt für COBURG, die neben Dieselkraftstoff auch Heizöl mitführte (war eigentlich für alle vorgesehen). FREIBURG hatte zuerst zur Erprobung festgesetzte Verstellpropeller mit zusätzlichem Vulcan-Getriebe. Der später geplante Aufbau eines Hubschrauberlandedecks auf allen Einheiten wurde storniert, nur und erst bei der FREIBURG wurde diese Idee wieder aufgegriffen und realisiert.
Die ursprünglichen Planungen sahen zwei weitere Bordkräne beiderseits der vorderen Hütte vor. LÜNEBURG erhielt erst nachträglich die schweren Lademasten und die verbreiterten Ladeplattformen, die bei den nachfolgenden Schiffen von Beginn an vorhanden waren. LÜNEBURG und COBURG hatten Kräne eines anderen Fabrikats als ihre Schwesterschiffe.
Die Rohrwaffen dienen der Eigenverteidigung und nur für den Mob-Fall. Daher waren sie überwiegend einkokoniert und wurden nur bei Mob-Übungen entmottet. Fu r diesen Zweck wurde die Besatzung durch Reservisten jeweils auf Kriegsstärke aufgefüllt. Seit 1975 führen die Schiffe zusätzliche Peitschenantennen auf dem Signaldeck. Beginnend mit SAARBURG und MEERSBURG wurden bis 1984 vier Schiffe umgebaut. Durch Einbau einer Sektion von ca. 10,00 m (FREIBURG 14,30 m) wurden sie verlängert. Ziel war, im Schiffsinnern zusätzliche Lagerräume und Staumöglichkeiten für die Versorgung der zulaufenden neuen Kampfeinheiten zu schaffen: Schnellboote Klasse 143, 143 A und Klasse 148, Fregatten Klasse 122. Alle Einheiten wurden bei MWB, Bremerhaven, umgebaut. Die zusätzliche Sektion fertigte die Seebeckwerft, Bremerhaven. Der Umbau umfaßte u. a.: Versetzen der beiden Bordkräne nach voraus, Vergrößerung der achteren Ladeplattform, Versetzen zahlreicher Decksausrüstungen wie Winden, Trommeln usw., Einbau zusätzlicher Laderäume zur Aufnahme von Torpedos, Flugkörpern und der 76-mm-Munition. FREIBURG wurde nicht nur länger, die eingebaute Sektion umfaßte im Gegensatz zu den anderen umgebauten Einheiten die gesamte Schiffsbreite. Außerdem wurde die achtere Geschützplattform bei allen etwas erweitert, das Bru ckenhaus erhielt an der Achterkante Bb und Stb einen Abschußstand für die Fliegerfaust STINGER. Alle Einheiten wurden darüber hinaus mit Doppelabschügerten und dem Torpedoabwehrsystem NIXIE ausgerütet. Der Umbau FREIBURG kostete ca. 25 Mio DM. Beurteilung des Typs: Gute Seeschiffe, ruhige Bewegungen; niedrige Beschleunigung, wenn gegen die See zu schnell gefahren wird. Schlingerdämpfungsanlage verbessert das Seeverhalten erheblich. Gegen die See mit Fahrstufen von mehr als 9,0 kn bei See 4: vermehrte Spritzwasserübernahme, Sichtbehinderung auf der Brücke, Betreten der Back gefährlich, vordere Ladeplattform
zunehmend naß. Schäden an der Ausrüstung auf der Back bei Seegang 5 gegen die See und Fahrstufen von mehr als 14,0 kn. Keine Kursstabilität bei allen Geschwindigkeiten, schlechte Stützwirkung des Ruders, besonders bei geringer Fahrt.
Insbesondere die beiden letzten Punkte (Ergebnisse der anfänglichen intensiven Erprobungen durch das SEK) waren ausschlaggebend dafür, daß im Zuge normaler Werftliegezeiten bzw. während des Umbaues das Totholz verlängert, ein Bugstrahlruder eingebaut, das Mittelruder ausgebaut und durch ein Doppelruder ersetzt wurde (COBURG zu Versuchszwecken ein Becker-Stauruder). Mit der Werftzeit 1985 erhielt auch die COBURG - identisch mit dem neuen Bb-Kran der FREIBURG - 3-t-Bordkräne. Die Brückenfront der GLÜCKSBURG wurde in der Werftzeit 1988 verändert, und im Januar 1989 kam auf dem Fahrstand der vorderen Ladeplattform ein mehrrohriger Düppelwerfer zur Aufstellung (für Erprobungszwecke). Die beiden Bootsgeschwadern unterstellten Schiffe NIENBURG und MEERSBURG wurden zum Zwecke der Aufnahme von Containern für das SUG-Personal der Geschwader leicht umgebaut. In der weiteren Planung der deutschen Marine stehen zwei Kampfzonenversorger (KSV 90), umbenannt in Einsatzgruppenversorger (EGV). Militärische Forderung erstellt März 1991. Die vorläufigen Daten dieser Erstellung sind: Leerverdrängung 8265 t, Verdrängung in Ballast 17480 t, Einsatzverdrängung 19980 t, Vermessung 16200 BRT. Lu a 164,25 m, Lpp 151,25 m, Breite 23 m, Konstruktionstiefgang 8,00 m, Seitenhöhe Hauptdeck 14,0 m, B-Deck 17,50 m. 12 Abteilungen. Ausrüstung: zwei Drehkräne je 30-120 t, zwei Drehkräne je 20 t, vier Palettenaufzüge, zwei Hebebühnen. Hangar für zwei Hubschrauber. Versorgungskapazität: 9000 m3 Dieselkraftstoff, 540 m3 Flugkraftstoff, 450 m3 Frischwasser, 100 m3 Speisewasser/Kühlwasser, 30 m3 Schmieröl u. a. m.
Quellen :
Mit freundlicher Genehmignung : Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute - Bernard & Graefe Verlag